Diese Publikation nimmt Bezug auf das Ende des Spanischen Burgerkriegs vor 70 Jahren und untersucht Motive und Grunde des freiwilligen Engagements dreier europaischer Intellektueller - Carl Einstein, Simone Weil, Etta Federn - zwischen 1936 und 1939 auf Seiten der Republik, und dabei speziell in den Reihen der unorthodoxen Linken, bei den Anarchosyndikalisten in Katalonien. Fur zwei von ihnen war Spanien dabei auch eine Exilstation und alle drei kamen aus dem assimilierten judischen Burgertum. In drei Einzelaufsatzen wird zum einen das Selbstverstandnis einer jungen judisch-europaischen Generation vor dem Holocaust beleuchtet, die sich von der Religion geloest hatte, Privilegien wie etwa den Zugang zu Bildung und Wissen nutzte und sich gleichzeitig vehement und risikobereit fur emanzipatorisch-revolutionare Politikkonzepte zugunsten der Bevoelkerungsmehrheit einsetzte. Zum anderen versteht sich diese Arbeit durch ihre kritische Wurdigung der bisher vernachlassigten Prasenz von auslandischen Intellektuellen innerhalb der anarchistischen Bewegung im Spanischen Burgerkrieg auch als Beitrag zur Erinnerungspolitik bei der derzeit stattfindenden Aufarbeitung des Spanischen Burgerkriegs in Spanien selbst.