Die Anbindung der Filialleiter und Kundenbetreuer an die sich andernden ZielvorsteIlun- gen im Top Management einer dezentralisierten Bank ist ein Problem, das trotz vieler Beitrage in der Literatur bis heute nicht "optimal" gelOst werden konnte. Unter diesen Umstanden kann es nur darum gehen, unter den vorgeschlagenen Rechnungsverfahren die "zweitbeste" LOsung zu finden. Bei der Frage, welche diese denn ist, scheiden sich je- doch die Geister vor allem in der Bankpraxis. - Dies ist der Hintergrund fUr die Untersu- chung des Verfassers. Nach einer EinfUhrung, in der er auf allgemeine Anforderungen an ein Filialsteuerungssy- stem eingeht, gliedert der Verfasser seine Arbeit in folgende Kapitel: (1) Profit Center- Steuerung tiber traditionelle Verfahren der innerbetrieblichen Verrechnungspreisset- zung, (2) Komponentensteuerung, erlautert anhand des urspriinglichen und modifizierten Konzepts einer deutschen GroBbank, (3) Marktzinsmethode als neuerer Ansatz der Er- folgsermittluog. Zur besseren Veranschaulichung seiner Aussagen hat der Verfasser eine Modellbank konzipiert, mit deren Hilfe die im Text aufgezeigten Argumente beziiglich der Leistungs- fahigkeit der Komponentensteuerung und der Marktzinsmethode auch zahlenmiiBig un- terlegt werden. 1m Ergebnis arbeitet er die Oberlegenheit der Marktzinsmethode heraus, macht aber auch deutlich, daB sie gegentiber der Bilanzschichtung Dicht viel mehr als eine Problem- verschiebung erreicht: von institutsinternen Aktiv-Passiv-Zusammenhangen zur instituts- externen Zuordnung von Geld- und Kapitalmarktsatzen zu einzelnen Geschaftsarten. Daher wird abschlieBend die Marktzinsmethode - abgesehen yom Dicht auflosbaren Wi- derspruch zwischen Filialerfolgsermittlung und Filialsteuerung - zwar als Verbesserung, nicht jedoch als aIle Probleme lOsender Fortschritt bei der Erfolgsermittlung im Wertbe- reich beurteilt.