Zweifelsfrei st die wirtschaftliche Bedeutung des Fußballs stark gestiegen.Dies untermauern vor allem die stark gestiegene Professionalisierung in Folge des Bosman - Urteils , die hohen finanziellen Aufwendungen für Spielertransfers sowie die Aushandlung von Fernsehrechten für Fußballgroßereignisse. Dabei müssen die Spiele stets objektiv geleitet werden. Diese Aufgabe übernehmen die lizensierten Schiedsrichter.Man erwartet von ihnen, dass sie das Spiel permanent im Blick haben, damit sämtliche Regelverstöße erkannt und geahndet werden können.Angesichts der hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des modernen Fußballs und der weit reichenden Folgen eines Fußballspiels haben die Entscheidungen des Schiedsrichters womöglich weit reichende Konsequenzen für den weiteren Spielverlauf.Aus diesem Grund muss die Performance der Schiedsrichter auf dem Platz höchsten Ansprüchen genügen und physischen bzw. psychischen Störgrößen standhalten. Da ein solches Schiedsrichteramt mit vielen Anstrengungen und Stress verbunden ist, bedarf es geeigneter Anreiz- bzw. Motivationssysteme, welche den Schiedsrichter für seine Leistungen belohnen und somit höchste Leistungen begünstigen bzw. Fehlleistungen minimieren.Die vorliegende Arbeit setzt genau an diesem sensiblen Punkt der Anreizsysteme an. Die fundamentale Überlegung dieser Arbeit ist, dass das Verhältnis zwischen dem Deutschen Fußball Bund (DFB) und seinen Schiedsrichtern eine klassische Prinzipal-Agent-Beziehung darstellt. Der DFB nimmt hier die Rolle des Prinzipals ein und beauftragt die Schiedsrichter mit der Leitung eines Fußballspiels, da diese qualifiziert genug sind, um diese Aufgabe zu bewältigen. Anders herum fungiert der Schiedsrichter als Agent. Er erhält eine Entlohnung für die Erfüllung der ihm vorgegebenen Aufgaben und soll im Interesse des DFB verantwortungsbewusst handeln. Die Probleme, die bei dieser Beziehung entstehen, gleichen derer einer Prinzipal-Agent-Beziehung in der freien Wirtschaft. Es geht u. a. um hidden action, also der auf Basis von Informationsasymmetrien verborgenen Handlungen des Agenten, um hidden information, der ungleichen Informationsverteilung zwischen beiden Akteuren sowie um hidden characteristics, also der tatsächlichen Absicht und Intention des Schiedsrichters (Jost, 2001, S. 25). Das Zusammentreffen obiger Faktoren, in der hier untersuchten Beziehung zwischen dem DFB und seinen Schiedsrichtern, begründet die Anwendung der Prinzipal-Agent-Theorie.