Im Mittelpunkt der Dissertation steht die Erorterung der transzendentalen Bedeutung der Kraft bei Locke und Hume: Die Kraft fungiert als Bedingung der Moglichkeit von Erfahrung und damit auch der Erkenntnis. Sie wird als ein Prinzip der Realitat aufgefasst, das als das alles Hervorbringende in der Erscheinung mitgewusst wird, ohne aber durch das faktisch Feststellbare direkt bestimmt werden zu konnen.
Die philosophiegeschichtliche Zuordnung Lockes und Humes zum Empirismus und Subjektivismus trifft somit nicht deren eigentliches Anliegen, das subjektive Begreifen in der Erfahrung als etwas Sekundares hervorgehen zu lassen. Wie die transzendentale Bedeutung der Kraft uberhaupt in einer Lehre gefasst werden kann, die ihren Ausgang vom Begreifen nehmen muss, wird in der Arbeit problematisiert. In der Auffassung von der Unzulanglichkeit des Begreifens gegenuber der transzendentalen Bedeutung der Kraft zeichnet sich eine gewisse Entwicklung von Locke zu Hume ab."