Im Zuge gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise sind die Wirtschaftswissenschaften und ihre gesellschaftliche Rolle stark in die Kritik geraten. Der publizistisch erfolgreichste Vorstoß ist dabei Joseph Vogls Band „Das Gespenst des Kapitals“. Er formuliert nicht nur eine Fundamentalkritik am wirtschaftswissenschaftlichen Mainstream, sondern es gelingt ihm zusätzlich, diese Kritik in ein weit ausholendes historisches Narrativ einzubetten und dies mit der Frage, wie die Wirtschaftswissenschaften selbst noch verändernd auf ihren Objektbereich einwirken, elegant zu verkoppeln. Das vorliegende Buch versammelt Texte, die sich mit zentralen Argumentationslinien und materialen Befunden bei Vogl beschäftigen, diese weiterführen oder auch als Korrektiv fungieren. Das Buch soll die nicht-ökonomischen Sozial- und Kulturwissenschaften dazu anregen, sich intensiver mit ihrer Nachbardisziplin zu beschäftigen, um zu einer wesentlich differenzierteren Auseinandersetzung mit dieser beizutragen.