Die Studie befasst sich zunachst mit den verwickelten Besitzverhaltnissen im Flecken Bardowick. Neben die sehr alten Hofstellen der Leusmeier, Bauleute und einiger Koetner traten im Laufe der Zeit Brinksitzer, An- und Abbauer. In Umfang und Struktur vielfaltige Belastungen durch Dienste und Abgaben waren an die Rechte dieser Reihestellen gekoppelt. Die Abloesung der Abhangigkeiten markierte im 19. Jahrhundert einen bedeutsamen Schritt in Richtung einer modernen Gemeinde. Eingeengt durch den ausgedehnten Landbesitz der Stadt Luneburg und des Domstiftes strebten die Bardowicker nach wirtschaftlicher Unabhangigkeit. Seit Jahrhunderten bestimmten Anbau und Verkauf von Gemuse und Saatgut das Leben in Bardowick. Schiffer ubernahmen den Transport des Gemuses nach Hamburg, das Bardowicker Frauen dort verkauften.
Folgender Fragestellung wurde nachgegangen: Welche AEnderungen demographischer, oekonomischer und sozialer Art und welche staatlichen Interventionen haben die Entwicklung des Gewerbes in Bardowick beeinflusst? Im einzelnen wurde gefragt, welche Gewerbe in Bardowick vertreten waren, welche Faktoren deren Entwicklung beeinflussten und welchen Stellenwert sie im Gesamtgefuge einnahmen. Da sich die Ausubung des Gewerbes auch in Bardowick zeitweilig an der Grenze des Legalen oder auch im Illegalen bewegte, haben gesetzliche Vorgaben bezuglich der Existenz des Landgewerbes und die tatsachlichen Verhaltnisse wahrend des Berichtszeitraums zu keiner Zeit ubereingestimmt.