Umwelt und Wirtschaft sind zwei Erfahrungsbereiche des Menschen mit einer Reihe grundsiitzlicher Gemeinsamkeiten. Entscheidungen, die in einem Bereich getroffen werden, wirken sich immer auch auf den jeweils anderen aus. Wiihrend man zu Beginn der umweltpolitischen Diskussion in den 70er lahren zuniichst die moglichen Konflikte zwischen Okologie und Okonomie in den Vordergrund der Diskussion stellte, setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, daB umweltver- triigliches Wirtschaften nicht nur unabdingbar ist fiir den notwendigen Erhalt der Umwe1t, sondern sich daraus auch vielfiiltige neue Wachstumschancen fUr die Wirtschaft ergeben. Beide Bereiche sind, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise, durch eine erhebliche dynamische Weiterentwicklung gekennzeichnet. Fur den Bereich Wirtschaft kann zwar zuniichst, als Folge einer uber hunderte von lahren erfolg- ten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand Wirtschaft, auf einen umfangreichen Bestand an Begriffen - die uns mehr oder weniger bereits vertraut sind - zuruckgegriffen werden. Okonomische Ereignisse sind aber grundsiitzlich immer einmalige Ereignisse, die sich so nicht wiederholen. Es ent- stehen fortlaufend andere wirtschaftliche Situationen, die geeignete neue Be- griffsbildungen erfordern. Der Bereich Umwelt, soweit er uber seine rein natur- wissenschaftlichen Grundlagen hinausgeht, kann auf eine solche Tradition noch nicht zuriickblicken. So entsteht zwar in Folge des in den beiden letzten lahrzehn- ten in der breiten Offentlichkeit gewachsenen UmweltbewuBtseins, insbesondere auch in seiner okonomischen Dimension, eine rasch wachsende neue Begriffs- welt. Anders als auf dem Gebiet der Wirtschaft stellen diese Begriffe allerdings fUr die uberwiegende Zahl der Menschen noch etwas vollig Neues dar und wer- den erst allmiihlich in unseren Erfahrungsschatz ubernommen.