Die leichten gasformigen Kohlenwasserstoffe, die bei der Verarbeitung von Erdol in den Mineralolraffinerien anfallen, waren urspriinglich Ab- fallprodukte, fiir die es wenig Verwendungsmoglichkeiten gab. Man lieB sie ungenutzt entweichen, d. h., sie wurden abgefackelt. - Allenfalls lieBen sich diese brennbaren Gase als BrennstoffIiir die zahlreiehen und mannig- faltigen Feuerstellen im Werk selbeI' verbrauchen, wurden also einem Verwendungszweck zugefiihrt, der sonst iiberwiegend durch schwere De- stillationsriickstande, das Reizol, bestritten wurde. Nieht lange vor die- sem Stadium war auch das Benzin einmal ein solcher AnfalliiberschuB gewesen und muBte teilweise abgefackelt werden, bis die zunehmende Motorisierung un serer Zeit es als wertvollen Brennstoff aufnehmen konnte. - Gerade diese Motorisierung mit ihrem groBen Bedarf an Ver- gaser- und Dieselkraftstoff ist es gewesen, die dureh EinIiihrung von Crack- und Hydrieranlagen, in denen die Destillationsriickstande zu leichten Bestandteilen aufgespalten wurden, den Anfall von groBen Men- gen an leichten gasformigen Kohlenwasserstoffen herbeiIiihrte. Durch die Abtrennung der Fraktion Propan bis Butan erhielt man das "Fliissig- gas", IiiI' das sich anfanglich nur beschrankte Verwendungsmoglich- keiten im Haushalt als "Brenngas" und im Ottomotor des Kraftwagens als "Treibgas" fanden. Del' weitere Ausbau diesel' Verwendungsgebiete sowie die weitere Verbesserung des Fliissiggases durch Trennung der Komponenten Propan und Butan und Abzweigung der ungesattigten Bestandteile, der Olefine, fiir die Weiterverarbeitung in der chemischen Industrie schufen neue Abnehmerkreise nicht zuletzt in der Industrie und iIll Gewerbe.