Die führenden Politiker der Bundesrepublik Deutschland bilden informell eine politische Klasse, die weitgehend nur an sich selbst, an ihren eigenen Machterhalt einschließlich ihrer Privilegien denkt, aber sie ist auf dem besten Wege, in Zukunft ?Ohn(e)Macht? zu sein. Die Politiker leben mit mindestens fünf großen Lebenslügen, sie denken nur in kurzfristigen Zeiträumen, ihnen fehlt der gesamtgesellschaftlich in die Zukunft reichende Sachverstand und sie lassen sich von den Medien einnehmen. Der Autor stellt den fünf größten Lebenslügen der Politik, Vollbeschäftigung, Chancengleichheit bzw. Bildung für Alle, Nicht-Finanzierbarkeit des Sozialstaates, Monokultur und der Familie als tragender Säule der Gesellschaft fünf politische Visionen gegenüber, die allesamt als radikale Reformalternative vom Konzept des ?homo socialis? anstatt von dem des ?homo oeconomicus? ausgehen, d.h. vom Menschen als Ressource und Empowerment. Diese Visionen umfassen die Idee der Bürgerarbeit für Alle, die Bildung für Alle durch Ganztags-Gesamt-Schulen, den Aktivierenden Sozialstaat, Multiethnizität als gesellschaftliche Ressource und solidarische soziale Netzwerke. Alle fünf Visionen bilden das sog. ?figurative Reform-Fünfeck?, denn Arbeit, Bildung, Soziales, Migration und Familie bedingen sich wechselseitig. Damit plädiert der Autor für eine Rationalität des Politischen, das eine interdisziplinär-gesamtgesellschaftliche Analyse voraussetzt und als Folge eine langfristige gesellschaftspolitische Gesamtstrategie erfordert, in der diese Bereiche als sich wechselseitig bedingend erkannt und gestaltet werden.