Schriftsteller und Dichter haben sich in Dublin schon immer wohl gefühlt. James Joyce wurde hier geboren. George Bernard Shaw, Samuel Beckett und auch Oscar Wilde lebten hier. In letzter Zeit entdecken aber auch immer mehr Touristen die irische Hauptstadt für sich. Der Grund dafür sind sicher die vielen Billigflieger, die eine Reise hierher für jedermann erschwinglich machen. Der Ruf der einstigen »grauen Maus« unter den europäischen Hauptstädten hat sich gewandelt: Früher Reiseziel nur für eingefleischte Fans, ist Dublin heute »in«. Was das kulturelle Erbe angeht, kann es die Stadt zwar nicht mit London, Wien oder Berlin aufnehmen, Sehenswertes hat jedoch auch sie zu bieten: Das Trinity College mit dem Book of Kells, das Dublin Castle, die Christ Church und die St. Patrick's Cathedral oder auch das Guinness Storehouse - die riesige Ausstellung der gleichnamigen Brauerei. Den eigentlichen Reiz der Stadt machen aber ihre Menschen aus. Ihre Freundlichkeit wirkt natürlich und nicht aufgesetzt. Die Hilfsbereitschaft kommt vom Herzen. Kontakte schließt man schnell in Dublin. Spätestens, wenn abends in den Pubs bei Guinness und Livemusik die Stimmung steigt, werden Fremde zu Freunden. Ohnehin sind die gemütlichen Pubs für viele Touristen der Hauptgrund, nach Dublin zu kommen - der Kneipenbezirk Temple Bar ist eine der wichtigsten Attraktionen. Dass Pubs auch Orte der Kultur sein können, bewiesen schon die Schriftsteller der Stadt: Die meisten von ihnen verbrachten viele Stunden ihres Lebens am Tresen. Eine Pub-Wanderung auf ihren Spuren gehört zu den meistgebuchten Touren der Stadt. Und dann ist da noch die Natur: Keine Stunde vom Zentrum der Hauptstadt entfernt, kann man im Hafenbecken der Insel Howth den Seehunden beim planschen zusehen. Oder auf einsamen Pfaden in den Wicklow Mountains wandern. Dublin heißt seine Gäste willkommen - vielleicht mit weniger weltstädtischem Charme als so manch andere europäische Hauptstadt, dafür aber mit umso mehr Herz.