Diese Arbeit untersucht, wie sich die gegenwartige globale Umstrukturierung und die Krise des peripheren Fordismus in Brasilien auf das Alltagsleben in einem Armenviertel auswirken. Durch Jahrzehnte hindurch richteten die Armen ihre sozialen Aufstiegshoffnungen auf den Nationalstaat. Die Finanzkrise des Staates lasst sie aber wieder verstarkt auf private und familienorientierte Strategien zuruckgreifen. Dieser Ruckzug ins Private tragt jedoch nur wenig zu sozialen Veranderungen bei. Ansatzpunkte fur die Ermachtigung der Armen finden sich vielmehr in lokalen Widerstandsformen. Diese basieren auf gemeinschaftlichen Initiativen zur Starkung der lokalen Offentlichkeit. Von 1989 bis 1992 konnten diese Initiativen auf die Unterstutzung der Stadtregierung der Arbeiterpartei zahlen. Diese Dissertation zeigt den Beitrag der Zusammenarbeit von Staat und Lokalinitiativen in den Bereichen Wohnen, Bildung, Gesundheit und Frauen."