Wie bereits in der ersten Arbeitstagung in Eisenstadt 2011 ausgefuhrt, weist die Mittlere Deutsche Literatur zwischen 1400 und 1750 einen betrachtlichen Bestand an deutschsprachiger Rezeptionsliteratur auf, deren statistisches Verhaltnis zur originalen deutschen Literatur in Fruhneuhochdeutsch und Neulatein noch nicht ausreichend ermittelt ist. Sichtung, Aufarbeitung und bildungsgeschichtliche Wertung dieser Literatur gehoeren wohl zu den interessantesten und historisch aussagekraftigsten Aufgaben, welchen sich die Beitrage dieses Bandes exemplarisch widmen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Rezeption antiker Kultur (Wiederentdeckung der Palliata, UEberlieferung von Mythologie, Verarbeitung von Vergil), auf der Filiation mittelalterlicher Motive und auf der Verbreitung von italienischer Renaissanceliteratur im deutschen Sprachraum. Neben herausragenden Beispielen der literarischen Rezeption europaischer Literaturdenkmaler und neulateinischer Texte werden asthetische Probleme von Rezeptionsliteratur im Allgemeinen und die theoretische Basis des Petrarkismus im Besonderen dargelegt.