Koeln - "dess Heyligen Reichss freije Statt" und zugleich die groesste katholische Reichsstadt - hat im Gegensatz zu anderen grossen Stadten des Reiches den Dreissigjahrigen Krieg unbeschadet uberstanden. Welchen Umstanden hatte die Stadt dies zu verdanken? In der Untersuchung wird der Blick auf die Politik des Rates der Stadt gerichtet. Untersuchungsgegenstand sind die politischen Aktivitaten des Magistrates, die nach unterschiedlichen Politikfeldern geordnet und in den Kontext der politisch-militarischen Geschehnisse im Reich und in Europa gestellt werden. Dabei wird deutlich, dass sich die Politik des Rates auf einem schmalen Grat zwischen Neutralitat gegenuber den kriegfuhrenden Machten, Loyalitat gegenuber dem Reichsoberhaupt und der aktiven Verfolgung eigener Interessen bewegte. Dazu kam als politische Konstante ein starres Festhalten am katholischen Charakter der Stadt in einem Krieg, der als Glaubenskrieg begann.