Unzurechnungsfaehigkeiten - Diskursivierungen Unfreier Bewusstseinszustaende Seit Dem 18. Jahrhundert
Das Konzept Unzurechnungsfahigkeit ist ein fundamentales kulturelles Regulativ zur Bestimmung des Status von Subjekten. Seit dem 18. Jahrhundert definiert es sich nicht mehr nach Massgabe des abstrakten naturrechtlichen Binarismus von Willensfreiheit oder -unfreiheit. In den anthropologischen Diskursen, in Erfahrungsseelenkunde, Kriminalpsychologie und nicht zuletzt in der Literatur wird statt dessen ein immer differenzierteres Spektrum unfreier Bewusstseinszustande diskutiert. Die hier versammelten Aufsatze rekonstruieren, teilweise ausgehend von spektakularen Fallen, exemplarische Felder solcher Unzurechnungsfahigkeiten in ihrem jeweiligen wissenschafts- und diskurstheoretischen Kontext."