Sprachverhalten - von Kiezdeutsch bis zur Schreibstilistik von Madchen auf Internetplattformen - gerat in diesem Beitrag zur Jugendsprachforschung als soziale Positionierungsaktivitat in den Blick. Jugendliche nutzen ihr Wissen um kommunikationsstilistische Zuordnungen vielfaltig, um sich als ein bestimmter Typus zu entwerfen, aber auch, um soziale Typen zu zitieren, zu karikieren und mit Zuordnungen zu spielen. Die deutschen und englischen Betrage dieses Bandes zeigen ein weltweites Spektrum. In vielen Landern sind Sprech- und Schreibstile entstanden, bei denen Jugendliche Sprachen mischen und Regelverletzungen zur situativen Gebrauchsnorm einer Clique werden lassen. Junge Italo-Deutsche geraten mit ihrem Varietatenspektrum ebenso ins Blickfeld wie Studierende aus Ghana und SchulerInnen aus den USA, Danemark und Georgien. Jugendliche haben in den Textsorten der sozialen Internetzwerke Schreib- und Bildstilistiken entwickelt, die nicht nur eigenwillig sind, sondern in ihrer Normferne wieder neue Normen konstituieren.