In der gegenwärtigen Bildungsdebatte setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass das Lernen von Kindern und Jugendlichen nicht allein auf staatliche Institutionen, wie Kindertagesstätten und Schulen, begrenzt ist. Vielmehr rücken neben formalen Bildungsmodalitäten zunehmend non-formale und informelle Lernprozesse in den Fokus. Mittlerweile liegen auch im deutschsprachigen Raum erste Studien zum informellen Kompetenzerwerb in außerschulischen Feldern vor. Nicht zuletzt das Jugendalter erscheint vor dem Hintergrund mod- nisierter Gesellschaften prädestiniert für informelle Lernprozesse in der Glei- altrigengruppe. Das Feld von Bewegung, Spiel und Sport wird in entsprechenden Untersuchungen bislang allerdings weitgehend ausgeklammert. Das ist umso erstaunlicher, als der Sport zu den häufigsten und wichtigsten Freizeitaktivitäten Heranwachsender zählt. So verfügen beispielsweise über 80 Prozent aller - gendlichen über Sportvereinserfahrungen. Der Sport bietet Heranwachsenden nicht nur Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung, sondern ganz off- sichtlich auch erfolgversprechende Lern- und Bildungspotenziale. Mit dem vorliegenden Band werden erstmals Beiträge aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen zum informellen Lernen im Sport zusammengetragen. Neben Ansätzen der allgemeinen Jugendforschung sowie der politischen und sozialräumlichen Bildung werden sportwissenschaftliche Arbeiten zu den M- lichkeiten und Grenzen informellen Lernens durch Bewegung, Spiel und Sport vorgestellt. Bildungspotenziale des schulischen und außerschulischen Sports kommen dabei ebenso zur Sprache wie die Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen oder der Kompetenzerwerb im freiwilligen Engagement. - rüber hinaus werden sieben empirische Studien zuminformellen Lernen im Sport berichtet.