Nachdem Finnland in den Jahren 1808 und 1809 von Russland erobert worden war, erlangte es als zarisches Grossfurstentum eine weitreichende Autonomiestellung im russischen Reichsverband. Im Unterschied zu anderen Peripherieterritorien des Zarenimperiums, denen der russische Herrscher ebenso wie Finnland zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Beibehaltung ihrer angestammten Rechte und Privilegien in Aussicht stellte - Polen und Bessarabien -, vermochte Finnland seinen Sonderstatus im Russischen Reich uber ein gutes Dreivierteljahrhundert hinweg zu bewahren. Die Voraussetzungen hierfur wurden im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts gelegt. Die Darstellung sucht der Frage nachzugehen, weshalb es zu dieser Entwicklung kam. Sie analysiert die politischen, staatsrechtlichen und administrativen Grundlagen von Finnlands Autonomie im Petersburger Imperium und untersucht die Besonderheiten des finnischen Falles im Kontext der zarisch-russischen Politik in der Reichsperipherie. Dabei wird auch das politisch-administrative Erbe der russischen Herrschaft uber Sudostfinnland seit dem 18. Jahrhundert ausfuhrlich berucksichtigt.