Gesundheitsrisiken bei der Berufausübung frühzeitig erkennen
Diese arbeitsmedizinische Forschungsmonographie präsentiert und analysiert - auf der Grundlage einer Befragung bei einer repräsentativen Zufallsstichprobe von n = 761 behandelnd tätigen Zahnärzten in Deutschland - ausgewählte arbeitstypische Beanspruchungen und Belastungen der zahnärztlichen Berufsausübung. Dabei stehen die Belastungen des Stütz- und Bewegungsapparates durch einseitige Körperhaltungen während der Patientenbehandlung, berufsbedingte Dermatosen durch den Kontakt mit unterschiedlichsten Materialien und Arbeitsstoffen und stressmedizinische Beanspruchungen durch Art und Umfang der zahnärztlichen Arbeitssituation im Vordergrund der wissenschaftlichen Analyse.
Die Darstellungen präsentieren nicht nur detaillierte Daten zu den einzelnen Prävalenzen bzw. Vorkommenshäufigkeiten der obigen Belastungsbereiche, sondern beschreiben auch die Auswirkungen dieser Stressoren auf Berufs- und Freizeitleben und verfolgen außerdem die Muster, wie sich die Belastungsaspekte wechselseitig beeinflussen können.
Der vorliegende Materialienband dokumentiert gleichzeitig einen Forschungsschwerpunkt, der am Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) eine lange Tradition hat und bereits mehrere arbeitswissenschaftliche Veröffentlichungen umschließt: "Merkmale zahnärztlicher Arbeitsbeanspruchung" (1983), "Der Zahnarzt im Blickfeld der Ergonomie" (1988), "Aspekte zahnärztlicher Leistungsbewertung aus arbeitswissenschaftlicher Sicht" (1990) und "Stress bei Zahnärzten" (1996).
Ausgangspunkt dieser gesamten Forschungslinie am IDZ ist die Einsicht, dass die Leistungsfähigkeit des Zahnarztes im Arbeitssystem Zahnarztpraxis entscheidend auch durch seinen gesundheitlichen Zustand beeinflusst wird, und dass das professionspolitische Nachdenken über Maßnahmen zur Prävention berufsbedingter Erkrankungen auch einen wichtigen Beitrag zu Fragestellungen der Qualitätssicherung im zahnärztlichen Versorgungssystem insgesamt leistet.
Rezension zum Titel:
"Diese komplexen Anforderungen an die tägliche Arbeit des Zahnarztes mit möglichen Folfen sind in dem vorliegende Heft wohl erstmals derartig überzeugend und nachhaltig dokumentiert."
Prof. Dr. Dr. Raimund Petz in: Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt Heft 7/2002