Dieses Buch befasst sich mit der schultheoretisch grundlegenden Frage, in welchem Masse sich Schule und Unterricht an demokratischen Zielen orientieren. Als bildungspolitisches Steuerungsinstrument mussen sich insbesondere Lehrplanvorgaben einschliesslich ihrer methodischen Konkretisierungen daran messen lassen. Dass dies bereits fur die Grundschule gilt, steht angesichts ihrer doppelten Funktion - Ausgangsstufe fur weiterfuhrende Bildung sowie gemeinsame Schule fur alle Kinder - ausser Frage. Die Autorin betrachtet diachronisch die Entwicklung von Lehrplanen fur die ersten Schulbesuchsjahre uber einen Zeitraum von 55 Jahren hinweg. Durch die Fulle der ausgewerteten Quellen werden Entwicklungen und Kontinuitaten in komplexen Zusammenhangen deutlich. Insbesondere lasst sich nachvollziehen, wie sich im Kontext verschlungener Entwicklungslinien - und immer begleitet von Konflikten, Fortschritten und Ruckschlagen - Schritt fur Schritt Kriterien einer an Demokratie orientierten Bildung haben durchsetzen koennen bzw. durchgesetzt worden sind.