Die Autorin setzt sich mit dem Begriff, der Rechtsnatur, der Rechtfertigung und der wachsenden Bedeutung des Opportunitatsdenkens im Strafverfahren auseinander. Es gilt, die Berechtigung des Legalitatsprinzips gegenuber der als -modern- geltenden Opportunitat zu behaupten, es als ein in der Entwicklung strafverfahrensrechtlicher Grundsatze modernes Zentrum des Strafverfahrens festzumachen. Das rechtsstaatliche Legalitatsprinzip ist Teil einer einheitlichen Begrundung von materiellem Strafrecht und Strafverfahren. An den Beispielen der 154, 154a StPO zeigt sich der Einbruch des Opportunitatsdenkens in diese Einheit und der Verlust des freiheitssichernden Begrundungszusammenhangs zwischen Straftheorie und Strafverfahrenstheorie. Die kritische Analyse strafverfahrensrechtlicher Opportunitat weist die verwandtschaftliche Nahe der Opportunitat zu relativen Theorien und prozessokonomischen Argumentationsstrukturen nach."