Ziel dieses Buches ist die indirekte und unvollendete Moderne/Postmoderne-Debatte zwischen der in Frankfurt von Jurgen Habermas und Karl-Otto Apel vertretenen Diskursphilosophie und dem in Paris von Jean-Francois Lyotard inaugurierten Postmodernen Poststrukturalismus wieder aufzunehmen. Da diese beiden Positionen die differenzierten Erben der Aufklarung bzw. der Lumiere vertreten, entweder Rationalitat oder AEsthetik betonen, jeweils die Moderne oder die Postmoderne verteidigen und sich partielle Aspekte der Philosophie Immanuel Kants aneignen, fuhrt diese Debatte zu der Annahme einer scheinbaren Inkompatibilitat zwischen zwei Programmen. Um diese Inkompatibilitat in Frage zu stellen, wird die Perspektive einer sich transformierenden kritischen Theorie vorgeschlagen, die zuruck zu Kants Kritik der Urteilskraft fuhren muss. In der Moderne/Postmoderne-Debatte handelt es sich also um zwei Erben der europaischen Aufklarung, die Rekurs auf Immanuel Kant nehmen, aber differenzierte Bezuge zu Rationalitat und AEsthetik haben. Dies fuhrt zu spannenden Auseinandersetzungen uber Universalitat und Pluralitat. So erklart sich der Titel Im Zwielicht der Aufklarung.