Die ideengeschichtlichen Wurzeln des intellektuellen Universums Pierre Bourdieus werden rekonstruiert, indem der Einfluss Ernst Cassirers, Kurt Lewins und Erwin Panofskys auf dessen Forschungsparadigma freigelegt wird. Die eklektische Position Bourdieus war am Zweck der Analyse der Zeitverhaltnisse orientiert und bildet den Bezugsrahmen, innerhalb dessen die Stille Padagogik angemessen zu verstehen ist. Der empirische Teil der Arbeit gibt mit seinen differenzierten Ergebnissen Auskunft uber den Raum der universitaren Studienrichtungen in OEsterreich und warnt gleichzeitig vor einer zu raschen Verallgemeinerung uber herkunfts- und geschlechtsspezifische Bildungsentscheidungen. Im dritten und letzten Teil werden die Stille Padagogik in ihrer Wirkmachtigkeit bei der Geschlechterkonstruktion und die feministische Auseinandersetzung mit Bourdieus Konzepten vorgestellt, ehe relevante Annahmen auf ihre Gultigkeit uberpruft werden. Dabei wird die euphorische Sichtweise mancher Bildungspolitiker und -forscher, dass Frauen die Gewinnerinnen der Bildungsexpansion seien, relativiert. Auf dieser Grundlage sind die Chancen und Schranken einer Veranderung der Struktur des Bildungswesens und des Potentials der sozialwissenschaftlichen Kernkategorie des Habitus besser einzuschatzen.