Deutschland wird als Hartz-IV-Republik und als Absteigerrepublik wahrgenommen, immer weniger Menschen haben Vertrauen in die Chance, sozial aufsteigen zu können. Dabei ist die Erfüllung des Aufstiegsversprechen ein wichtiges Gerechtigkeitsmerkmal einer Gesellschaft, in der die sozialen Gegensätze wachsen. Doch gut die Hälfte der berufstätigen Bevölkerung ist überzeugt, dass die sozialen Schichten zementiert sind und sie ihren sozialen Status nicht durch Leistung beeinflussen können.
Sie irren.
Was verbindet Ex-BDI-Präsident Hans Olaf Henkel und den Fußball-Nationalspieler Marko Marin, SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles und den türkischstämmigen Sozialunternehmer Erman Tanyildiz, den Medienmanager Bodo Hombach und den mit grünen Haaren zum Abitur erscheinenden Felix Stellmaszek, den Malermeister Dr. Carl-Heiner Schmid mit europaweit 3000 Beschäftigten und den Internet-Pionier Ibo Evsan, die Hochschulprofessorin Prof. Dr. Ulrike Detmers und die arabischstämmige Integrationsförderin Züleyha Parlak, Zeitarbeits-Unternehmerin Ingrid Hofmann und den früher als Kellner arbeitenden Air-Berlin-Chef Joachim Hunold mit dem als Lehrling eingetretenen, langjährigen Chef der Bayer AG Werner Wenning?
Sie tanzen den Statistiken auf der Nase herum.
Rainer Nahrendorf fördert in den im Frühjahr und Sommer 2010 geführten Gesprächen, auf denen die 13 Porträts basieren, Erstaunliches und zum Teil Unbekanntes über die Werdegänge, über Herkunft und Hintergrund der erfolgreichen Aufsteiger zu Tage. Was sie antreibt und befähigt, die Türen einer angeblich ¿geschlossenen Gesellschaft¿ aufzustoßen, analysiert der Autor unter anderem mit Motivationsforscher Professor Julius Kuhl und Unternehmensberater Jochen Kienbaum. Aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft stammend, geben die Aufsteiger eine übereinstimmende Antwort: Wer einen starken Willen zum Erfolg hat und an sich glaubt, findet seinen Weg.