In dieser detaillierten deskriptiven Studie werden erstmals integrativ und systematisch die synchronen und diachronen Fakten der italienischen Diminutiv-, Augmentativ- und Pejorativsuffixe erfasst. Einer ausfuhrlichen Darstellung der semantisch-pragmatischen und der formal-morphologischen Eigenschaften und Merkmale der italienischen Modifikationssuffixe im heutigen Sprachgebrauch folgt eine vergleichende Beschreibung der morphologischen Modifikation in anderen romanischen (Spanisch, Portugiesisch, Franzoesisch, Okzitanisch, Rumanisch) und nicht-romanischen Sprachen. Die sprachspezifische und sprachubergreifende Analyse ergibt, dass Modifikationselemente generell durch synchrone Variation und Polysemie gekennzeichnet sind.
Im zweiten Teil des Buches wird durch neues Faktenwissen die Genese der italienischen Modifikationssuffixe vom Lateinischen bis heute rekonstruiert. Die Datenauswertung eines eigens zusammengestellten Korpus literarischer, an der gesprochenen Sprache orientierter Texte des 14. bis 19. Jahrhunderts zeigt, dass der inneritalienische Sprachwandel durch Mechanismen und Tendenzen semantischen Wandels charakterisiert ist, wie sie auch in Grammatikalisierungsprozessen begegnen. Die Untersuchung der diachronen Entwicklung der italienischen Modifikationssuffixe legt zum einen offen, dass ihre synchron feststellbare Variation das Ergebnis diachronen Wandels ist und gibt zum anderen Hinweise darauf, wie der weitere semantisch-pragmatische Entwicklungsverlauf der Modifikationssuffixe aussehen wird.