Mit der Verbreitung neuer Technologien konstruiert sich der Ausdruck unserer visuellen Kultur als ein Gemisch aus Bildern einer virtuellen Realität und solchen der analogen Wirklichkeit. Die Computerwelt hat auf diese Art neue, hybride Räume eröffnet und ist dabei selbst ein Raum für unzählige Phantasien und Erwartungen geworden. Im Mittelpunkt dieser Spannungsfelder vermittelt Architektur zwischen inneren Welten und deren sichtbaren Oberflächen. Damit verbunden stellt sich die Frage, welche gesellschaftlichen und kulturellen Ordnungsprinzipien im Begehren nach dem Raum des "Virtuellen" abgebildet werden.
Dieses Buch erläutert anhand von neuen Lesarten moderner Architektur, wie auch im digitalen Zeitalter unsere soziale Konstruktion von Wissen, Natur, Körper und Gemeinschaft von der Einschreibung dieser Begriffe in die ordnenden Dimensionen des architektonischen Raums abhängig bleibt. Es bietet einen einmaligen Einblick in Praktiken der digitalen Kultur und informiert über die Gefahrenmomente der Ästhetik virtueller Architektur. Der Autor spannt einen Bogen von den Architekturvisionen der frühen Moderne über die Dimensionen von Bibliotheken, Shopping Malls, Science Fiction, CAD und Biotechnologie bis hin zum Cyberspace des Millenniums.