Unter Michelangelos Architekturzeichnungen finden sich drei Grundrisse zur 1559 erneut geplanten Kirche der Florentinergemeinde Roms. Die Hoffnung der Florentiner, einen Bau Michelangelos den ihren zu nennen, hat sich aber nicht erfullt. Erst im Jahre 1583 wurde nach Planen von Giacomo della Porta mit dem Bau von San Giovanni dei Fiorentini begonnen.
Dieser Band enthalt Forschungsergebnisse, die auf bis anhin weitgehend unbeachteten Aspekten der Entwurfe Michelangelos beruhen. In einem ersten Teil werden die drei Originale einer akribischen Untersuchung unterzogen, welche eine unmittelbare Einsicht in die eigenwillige Schaffens- und Konstruktionsweise Michelangelos ermoeglicht, darunter auch in sein Arbeiten mit Visierlinien. Ferner wird die Massstabsfrage eindeutig geloest. Von allgemeiner Bedeutung sind die im zweiten Teil des Buches dargestellten Charakterzuge der Formensprache Michelangelos, wobei die Baukunst als Koerperkunst im Mittelpunkt steht. Auch wird auf die drei den Entwurfen folgenden Projektstufen eingegangen.