Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: -, -, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Es geht nicht um die streng wissenschaftliche Ableitung eines begrenzten Tatbestandes, sondern um die vielfältigen Aspekte, die ein Weltbild ausmachen. Sie sind aber nicht willkürlich aufgezählt, sondern um ein Modell gebunden, das sie in einen einfachen und, wie ich meine, sinnvollen und einsehbaren Zusammenhang stellt. , Abstract: Das Weltbild
ein Modell mit Erklärungswert
Im Folgenden soll aus der Art und dem Verlauf des Denkens ein Modell des Weltbildes entwickelt werden, an Hand dessen einige Elemente der Erkenntnistheorie, des Glaubens und des Handelns sowie des gemeinsamen Handelns veranschaulicht und in einfache Zusammenhänge gebracht werden können.
Das Weltbild gilt allgemein als eine Art Grundeinstellung des Menschen, ohne aber darüberhinaus irgendwelche Form-Merkmale zu haben. Man spricht auch von Einstellung und Sichtweise und faßt diese eher atmosphärisch auf als strukturell. Ein Weltbild kann demnach vom Glauben, von Skepsis, von guten oder schlechten Erfahrungen sowie von Grund- und Glaubenssätzen, also vorwiegend inhaltlich geprägt sein.
Dabei läßt schon das bewußte Denken einfachster Aussagen und Zusammenhänge einen Aufbau erkennen, der deutlich zwischen Vorstellungen und Begriffen einerseits und den Verbindungen / Kategorien zwischen ihnen andererseits unterscheidet. Zusammen bilden sie eine Struktur aus "Knoten und Kanten", die das Denken leitet. Sie scheint es mehr zu leiten als die Inhalte es tun, denn wir sehen, wie ein und derselbe Glaube alles hervorbringt, was zwischen Terrorismus und Altruismus, zwischen Scheiterhaufen und Menschenliebe zu finden ist.
Lassen wir uns bei weiteren Überlegungen also mehr von der so verstandenen Form, als von den Inhalten leiten, erhalten wir überraschend deutliche Aufschlüsse über Fragen des Fundamentalismus, der Wissenschaftlichkeit und Neugier, der Gemeinsamkeit bzw. des Gemeinschaftsgefühls, des ideologischen Sicherheitsbedürfnisses, der Religion als seiner Fundierung sowie Fragen der Massenbewegungen und vieler anderer Erscheinungen, die auf das Weltbild zurückgeführt werden können.