Als die Revolutionen in Russland 1917 und in China 1949 siegten, schoepften die neuen sozialistischen Regierungen einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Legitimitat aus dem Versprechen, die Hungernden satt zu machen. Trotzdem ereigneten sich im Sozialismus mehrfach Hungersnoete mit Millionen Toten. Dieser interdisziplinare und landerubergreifende Band sammelt Aufsatze von international renommierten Wissenschaftlern und versucht, die Fragen zu beantworten, warum es im Sozialismus immer wieder zu Hungersnoeten kam und wie der Staat und auch die Gesellschaft damit umgingen. Auch Staaten wie die DDR, Polen und die CSSR werden behandelt. In diesen Landern brachen zwar keine Hungersnoete aus, aber Konflikte um Mangel und Versorgung entflammten immer wieder. Die unterschiedlichen Vorstellungen von Verteilungsgerechtigkeit des Staates sowie von Teilen der Bevoelkerung werden deshalb auch analysiert.