Thomas Micklich geht es um die Gottesbeziehung des Menschen. Der Denkbarkeit dieser Voraussetzung des Glaubens stellen sich aber rationalitätslogische Probleme in den Weg. Die Studie verfolgt eine doppelte Strategie. Einerseits sollen implizite Voraussetzungen theologischen Denkens expliziert sowie innere Widersprëchlichkeiten offen geleget, andererseits einzelne Konstellationen des Glaubens in den Blick genommen werden. Die Hauptthese der Studie ist, dass die "Gottesbeziehung" in der Regel als eine zweistellige Relation gedacht wird. Diese Konzeption ist jedoch aporetisch, aber nicht als Aporie des Glaubens, sondern der zugrunde liegenden rationalitätslogischen Struktur. Die Perspektive, die die Studie zu eröffnen sucht, ist, die Gottesbeziehung als eine genuin dreistellige Relation zu denken. Dieser formalen Pointe entspricht ihre materiale Fassung als soziale Beziehung der Intersubjektivität. Intersubjektivität besteht dabei nicht zwischen "Gott" und "Mensch", sondern zwischen Mensch und Mensch, derart, dass "Gott" als die Beziehung der Bezogenen zu denken ist. Nur so kann vermieden werden, dass der Mitmensch zur bloßen Randbedingung der Gottesbeziehung des Anderen wird, fër die er vielmehr mitkonstitutiv ist. Dies ist denkbar auf der Basis einer transitiven - triadischen - Relation. Die Kommunikation des Glaubens kann nun als eine spezifische Geschichte Gottes mit dem Menschen, als seine sozial fër uns wirkliche Mitmenschlichkeit, begriffen werden, deren Transzendenz sich inmitten unserer Welt erfahrbar realisiert.