Was ist eigentlich Ruhrpott-Sprache? Unzählige Publikationen haben sich mit dem "Ruhrpöttisch" oder auch der "Kumpelsprache" befasst. Jedoch in keiner wurde der Ursprung bestimmter Begriffe erklärt. Die Wurzeln der Sprache zu finden und zu enträtseln ist nicht leicht, aber spannend. Jürgen Meyer hat sein Wörterbuch mit viel Sachkenntnis zusammengestellt. Herausgekommen ist keine sprachwissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Einladung ins pralle Alltagsleben der Ruhrstadt. Begriffe und Redewendungen sind mit viel Hintergrundwissen erläutert und werden häufig mit Beispielsätzen illustriert.
"Randale" zum Beispiel. Der Ursprung des Wortes liegt im Rotwelschen - das ist eine alte Händler- und Hausierersprache - und geht auf die Begriffe "Raub" ("Randar") und "Lärm" und "Krawall" ("Randal") mit der Polizei zurück. Oder das Wort "belämmert" wie in "Hasse gesehn, wie belämmert der dastand". Das Wort kommt nicht etwa von "Lamm", sondern ist abgeleitet vom hebräischen "Beliemor" und das heißt "ohne Sprache". Also sieht jemand, dem sprachlos der Mund offen steht, ziemlich belämmert aus.