Mit den Begriffen Filterung bzw. Signalverarbeitung verb and sich noch vor weni- gen Jahren nahezu automatisch eine analoge Realisierungstechnik mit Konden- satoren, Spulen, tibertragern und Widerstlinden. Spater kamen dann durch die Moglichkeiten der sich entwickelnden Halbleitertechnologie aktive Elemente, darunter besonders der Operationsverstiirker, hinzu und verdrlingten die un- handlich und unexakt arbeitenden Induktivitiiten. Kaum hatte sich diese neue Technik der analogen Verarbeitungssysteme mit aktiven Elementen durchgesetzt, boten sich durch eine stiirmische Entwicklung der integrierten Technik neue Mog- lichkeiten der digitalen Signalverarbeitung an. Sie gewiihrleistete bei gleicbem oder sogar geringerem Aufwand an Bauelementen eine hohere Prazision, Arbeits- zuverlassigkeit und eine groBere Vnempfindlichkeit gegentiber SWrungen und Parameterstreuungen. Die urspriinglich sehr geringe Verarbeitungsgeschwindig- keit konnte durch Verringerung der Taktzeit der digitalen Systeme und durch Ent- wicklung neuer Algorithmen und spezieller Signalprozessoren so weit gesteigert werden, daB sich den neuen digitalen Verarbeitungssystemen ein weites Anwen- dungsfeld in der langsamen bis mittelschnellen ProzeBdatenverarbeitung, wie in der ProzeBmeBtechnik, der Regelungstechnik und der ProzeBoptimierung, er- schlossen hat. Durch universelle Rechnerstrukturen in Signalverarbeitungssyste- men konnte dabei die Verarbeitungsleistung stark erhOht werden. Bald wurde es moglich, komplexe Verarbeitungsalgorithmen, die bisher nur im Labor mit gro- Beren Rechenanlagen sinnvoll angewandt werden konnten, in kleineren industriel- len Geraten serienmiiBig zu implementieren. Dieser Effekt der " Dezentralisie- rung der Verarbeitungsleistung" verstiirkt sich gegenwiirtig mit jedem neuent- wickelten Verarbeitungssystem. Immer leistungsfahigere Algorithmen werden bei stetig steigender Verarbeitungszeit in immer kleiner werdende technische Systeme implementiert.