Die Autoren aus der Arbeitsgruppe Afrikaforschung am Institut fur Soziologie der RWTH Aachen befassen sich in diesem Reader mit Problemen und Chancen autochthoner westafrikanischer soziokultureller Systeme, die im Laufe ihrer Geschichte durch Islamisierung und Kolonisierung erheblich beeinflusst worden sind in ihrem Zusammentreffen mit den von den Industrielandern geplanten und durchgefuhrten Entwicklungsmodellen. Soziokulturelle Vorgaben westafrikanischer Gesellschaften wie die sprichwortliche Solidaritat der afrikanischen Grossfamilie, traditionelle lokale und uberlokale Interdependenzen sowie traditionelle Elemente des ursprunglichen Staates konnen nach den Thesen der Arbeitsgruppe bei entsprechenden - demokratisierenden - politischen Vorgaben und anpassender Aufnahme europaischer Techniken zu Entwicklungen genutzt werden, die besser zu Wirtschaftswachstum und Wohlstandsverbreitung beitragen als die bisher uberwiegend an den Interessen der Industriestaaten orientierte -Entwicklung-."