Die Internationale Frauenuniversität "Technik und Kultur" (ifu) ist in erster Li nie als ein Refonnprojekt gedacht. Sie knüpft damit an die aktuellen hochschul politischen Diskussionen an und verbindet die Reformansprüche mit neuen Per spektiven der Frauenförderung und der feministischen Wissenschaftskritik. So oder ähnlich habe ich die ifu 2000 in der Vergangenheit oft dargestellt. Später gewann ein anderer Aspekt an Bedeutung, der essenziell rur die !fu werden sollte: die Internationalität. Der Anspruch war, einen "Dritten Ort" zu schaffen, in dem Grenzen über schreitend und über Grenzen hinweg verbindend agiert wird. Mit der Über schreitung der Grenzen zwischen den Wissenschaftsdisziplinen, zwischen den Nationen, Kulturen, Sprachen und zwischen den Geschlechtern sollten neue Synthesen entstehen: interdisziplinäre Forschungsperspektiven, Verbindung von Kunst und Wissenschaft, weltbürgerliche Bildung, transkulturelle Wissenschaft. Bei einer solchen singulären Konzeptualisierung war zu erwarten, dass die Umsetzung der Idee und möglicherweise noch mehr die Bewertung der Ergeb nisse schwierig sein würden. So waren von Anfang an die wissenschaftliche Be gleitung und die Bewertung vor große Aufgaben gestellt. Grundlegende Fragen an die Evaluation Dem Auftrag an die Evaluation liegen zwei unterschiedliche Grundsatzfragen zugrunde, die aus der differenten Sicht und den Interessen der Auftraggeber re sultieren.