Fühlen, Wollen und Handeln werden im Allgemeinen als Zustände oder Aktivitäten verstanden, die einen individuellen Träger haben. Die Analyse dieser Phänomene im Rahmen der Moralpsychologie wie auch der „philosophy of mind“ war dementsprechend bis in die jüngere Vergangenheit hinein primär auf das Individuum fokussiert. In der neueren Diskussion gibt es jedoch verschiedene Ansätze, die unsere Rede vom geteilten Fühlen („shared emotions“), gemeinsamen Wollen (in Form „kollektiver Intentionalität“) sowie vom gemeinschaftlichen Handeln in ihrer grundlegenden Bedeutung betrachten und mit philosophischem Inhalt zu füllen versuchen.
Die Beiträge des Bandes gehen der Frage nach, inwieweit Fühlen, Wollen und Handeln im sozialen Rahmen gedeutet werden können - oder sogar müssen. Angestrebt ist ein multiperspektivischer Zugang, mittels dessen die Möglichkeiten und Grenzen des neuen Sozialitätsparadigmas im Bereich der untersuchten Phänomene umfassend ausgelotet werden sollen. Deshalb finden Beiträge aus der analytischen Philosophie, der Phänomenologie, der Geschichte der Philosophie sowie der Soziologie Berücksichtigung.
Contributions by: Christine Wolf