Martina Melcher untersucht die Ausgestaltung der unionsprivatrechtlichen Regelungen zur Versorgung mit Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) am Beispiel der Energie-, Telekommunikations- und Postdienstleistungen. Ausgehend von einer detaillierten Konzeptdefinition werden sowohl der primär- und sekundärrechtliche Regelungsrahmen im Spannungsfeld von Wettbewerb, Solidarität, Liberalisierung und Privatisierung als auch konkrete unionsprivatrechtliche Vorgaben im Zusammenspiel sektoraler und allgemein verbraucherschützender Richtlinien dargestellt und analysiert. Ein Hauptaugenmerk richtet die Autorin auf das Universaldienstkonzept und die Sicherstellung des Zugangs zu einer Grundversorgung. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse lassen Änderungen in der Konzeption des europäischen Privatrechts erkennen, die sich in einer Aufspaltung des Verbraucherrechts und einer neuen sozialen Dimension zeigen und deren breitere Auswirkungen abschließend diskutiert werden.