Nirgendwo auf der Welt leben so viele Juden zusammen wie in New York, und so findet man in dieser Stadt einen ungewöhnlichen Reichtum jüdischen Lebens unterschiedlichster geographischer Herkunft und religiöser Ausprägung. Essen ist Ausdruck von Kultur, Ausdruck der Tradition, insbesondere für den Immigranten: Ein israelisches Delicatessen-Restaurant in der Bronx, ein Sandwichladen mit der "besten Matzo-Ball-Soup der Stadt" in Midtown, eine koschere Bäckerei auf der Upper East Side, ein persischer Grocery-Store in Queens, Feinkost auf der Lower East Side, eine Fischräucherei in Brooklyn - diese Läden werden nicht nur von Juden für Juden betrieben, sondern sind Teil des New Yorker Alltags. Eine beispiellose kulinarische Infrastruktur lädt zur Erforschung ein. Dieser delikaten Forschung widmet sich "Milch & Hering". 1999 und 2000 haben Michael Melcer und Patricia Schon in Photos und Interviews die Welt jüdischen Essens in New York portraitiert. Sie zeigen Geschichten vom Quereinstieg, vom Traditionserhalt, vom Überleben - und immer wieder Geschichten vom Essen.