In einem einleitenden Kapitel versucht der Verfasser festzustellen, welche Kenntnisse Karl Barth von der patristischen Theologie hatte. Es ergibt sich, dass diese primär der Sekundärliteratur entnommen worden sind. Recht früh macht Barth es zu seinem Programm, die zeitgenössische liberale Theologie auch mit Hilfe des altkirchlichen trinitarischen und christologischen Dogmas zu überwinden. Er gibt dem Dogma, trotz Übernahme der traditionellen Terminologie und trotz expliziter Berufung auf die Schriften der Kirchenväter, eine neue Interpretation. So dient das Dogma primär dem Zweck, die Nichtobjektivierbarkeit Gottes und die Irrelevanz des historischen Jesus auszudrücken. Das altkirchliche Dogma wird in den loci der Dogmatik Barths verwendet, um jegliche natürliche Theologie auszuschliessen. Barth weiss, dass diese Verwendung neu ist. Faktisch wendet er sich in dieser Weise mit der Tradition gegen die Tradition. Er ist als Theologe weder ein Konservativer noch ein Neutöner. Das Ausmass der Kontinuität und der Diskonti-nuität mit der theologischen Vergangenheit ergibt sich gerade in Barths Verwendung des klassischen Dogmas. In einem abschliessenden Kapitel versucht der Verfasser anzugeben, in welchen Masse die Theologie Karl Barths eine theologischen Darstellung der Theologiegeschichte befruchten kann.