Der Band beschreibt die aktuellen Entwicklungen des Journalismus in der Mitte der 2020er Jahre und dreht sie plausibel um ein Jahrzehnt weiter. Unser Bild von der Zukunft des Journalismus entsteht aus zehn Trends, die versuchen, der Vielschichtigkeit des Journalismus gerecht zu werden. Es geht uns um die Inhalte und Themen genauso wie ums sogenannte Storytelling. Konstruktiv und publikumsorientiert wird der Journalismus in den 2030er Jahren sein. Er wird nahezu ausschließlich digital genutzt. Er recherchiert, checkt und erklärt verständlich und bindet die Menschen personalisiert an sich. Künstliche Intelligenz ist in allen redaktionellen Abläufen selbstverständlich integriert. Aber die dunkle Seite des Journalismus wird bei allem Bemühen um Qualität nicht aussterben: Er übertreibt und skandalisiert im Streben nach Reichweite und Bedeutung. Er ist getrieben vom digitalen Tempo. Und seine Finanzierung wird immer brüchig bleiben, auch wenn neue Modelle am Horizont erschienen sind und sich zum Teil werden etablieren können.
Eine zentrale Herausforderung wird größer werden: Wie gelingt es Journalismus, dass er unterscheidbar ist von den massenhaften Inhalten der digitalen Medienwelt? Von den vielfältigen anderen Akteuren, die KI-getrieben immer mehr Inhalte werden produzieren können und dabei häufig Journalismus imitieren, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen?