Es ist ein himmlisches Wesen, das sich unter die Menschen begibt und von ihrem grausam-schönen Leben berichtet - ähnlich den Engelsgestalten in Wim Wenders' "Himmel über Berlin". Und vor seinen Augen nimmt eine Katastrophe seinen Weg. - In ihrem meisterhaften Roman erzählt Vonne van der Meer vom Guten wie vom Bösen im Menschen. Nuanciert, sehr bewegend, großartig.
Mit einem Lächeln auf den Lippen wacht Edith auf. Irgendwo in der holländischen Provinz, zwischen Autobahn, Bahnhof und Flughafen. Sie weiß noch nicht, was der Tag ihr bringt. Wüsste sie es, würde sie für immer im Bett bleiben. Denn sie löst eine Lawine aus, die am Ende des Tages einen Menschen begräbt. - Leise und dennoch atemberaubend, genau im Detail und voll universeller Menschlichkeit erzählt Vonne van der Meer, wie ein kleiner Ehestreit zum Virus der Gewalt wird. Dieser springt auf andere über, wuchert im Zorn und führt nach einem dramatischen Geschehen zum Tod eines Menschen. Doch nicht nur Hass ist übertragbar. Am Ende keimen Hoffnung und guter Wille, und ein himmlischer Trost wird sichtbar am Horizont.
»Was uns bei Vonne van der Meer anrührt, sind die sehr feine Zeichnung der Charaktere und die eindringliche Schilderung von Erlebnissen, die leicht unsere eigenen sein könnten.« FAZ