In dieser qualitativ angelegten Studie geht es um das Verstehen und Erklären des Handelns von Familienvätern. Es werden die Einflussfaktoren erforscht, die es Männern ermöglichen oder erschweren, aktive Väter zu sein. Dazu wurden die subjektiven Vorstellungen von 24 Männern über das Vatersein sowie ihr tatsächliches Handeln als Vater erhoben. In Anlehnung an ein heuristisches Modell wurden als Hauptdeterminanten subjektiver Vaterschaftskonzepte und des Handelns als Vater die Persönlichkeit des Mannes und die Sozialisation zum Vater, die soziale Lage und das Milieu, die Partnerin und Mutter der Kinder, die Kinder, die Berufstätigkeit, soziale Ressourcen sowie soziokulturelle Einflüsse identifiziert und in ein theoretisches Modell integriert, welches einen Beitrag zur Entwicklung einer Sozialisationstheorie der Vaterschaft leisten soll. Es konnten vier verschiedene Typen subjektiver Vaterschaftskonzepte voneinander unterschieden werden, die im Zuge von Fallanalysen beschrieben und erklärt werden. Die Studie versteht sich als Beitrag zur Väterforschung, zur Familienerziehungsforschung und zur Geschlechterforschung.