Ist die Konsensgesellschaft in Deutschland am Ende?
Die Bundestagswahl 2005 stellt nicht nur durch ihr denkwürdiges Zustandekommen eine Anomalie dar. Sie wird auch von einer gesellschaftlichen Nervosität begleitet, die das übliche Maß politischer Positionierung übersteigt. Überall in Deutschland sind Aggressionen zu beobachten, die sich besonders dort entladen, wo es immer weniger zu verteilen gibt. Seit 18. August haben wir dem Verfall der Konsensgesellschaft eine Serie gewidmet. Jens Bisky hat zum Beispiel über den Konflikt "Ost gegen West" geschrieben, Thomas Steinfeld über "Gebildete gegen Ungebildete" - und Willi Winkler über "Arm gegen Reich". An diesem Wahl-Wochenende beschließt Gustav Seibt die Serie: Tradition versus Innovation.