Im Verhältnis zwischen Wissenschaft und Journalismus bestehen Misstrauen und Vorurteile. Die Kritik an der Wissenschaft lautet: Sie nutzt eine nur ihr vertraute Sprache, wohnt im Elfenbeinturm und legt sich mit Blick auf die gefundenen Erkenntnisse nie fest. Umgekehrt gelten Journalisten als mäßig gebildet, ihre Berichterstattung orientiert sich ausschließlich an Sensationen und nicht am Wissenschaftsbetrieb und seinem Fortgang.
Die vorgelegte Studie unternimmt einen kurzen Überblick zur gewachsenen Position und Bedeutung des Wissenschaftsjournalismus und fokussiert sich vor dem Hintergrund divergierender sozialer Erwartungen auf sein aktuelles Selbstverständnis. Zunächst findet sich ein historischer Abriss, sind im Weiteren Fachjournalismus und Öffentlichkeitsarbeit ebenso zugegen wie Fortschritt, Experten und Ökonomie. Über jene Wechselbeziehungen hinaus hemmt das Paradigma zur Wissenschaftspopularisierung als Zweckprogramm und Bildungsauftrag den Journalismus in seiner Entwicklung und belastet die Akteure mit unerfüllbaren Kriterien. Umgekehrt stellt sich in der "zweiten" Moderne die Frage nach seiner Emanzipation.