Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet man eine Person oder eine Sache als januskoepfig, wenn sie zwei Seiten hat: eine Vorderseite und eine Ruckseite, eine helle und eine dunkle, eine gute und eine boese. In diesem Band wird die Januskoepfigkeit von gut und boese diskutiert. Diese impliziert, dass weder Personen noch Sachverhalte einfachhin mit den Attributen gut oder boese belegt werden koennen. Es gibt diese Eindeutigkeit nicht. Menschen lassen sich nicht aufteilen in gute und boese und ihre Handlungen sind in der Folge nicht nur gut und nicht nur boese. Das zentrale Anliegen dieses Bandes ist es, der Frage nach gut und boese im wissenschaftlichen Diskurs verschiedener Disziplinen nachzugehen.