Die Frage nach den Weltbildern als einer fundamentalen Kategorie von Weltwahrnehmung wird in den Geistes- und Kulturwissenschaften seit langer Zeit diskutiert. Dabei wurde immer wieder auch Gebrauch von Bildern gemacht, die das Weltbild einer bestimmten Kultur darzustellen versuchen. Nicht gefragt worden ist bislang, ob und in welchem Maß hierbei Visualität ein Aspekt von Weltbildern ist. Diese Frage ist inzwischen angesichts vielfältiger Entwicklungen in verschiedenen Wissenschaftsbereichen akut geworden. Zum einen wurde in den kulturwissenschaftlichen Diskussionen der vergangenen Jahre zunehmend deutlich, wie grundlegend die Bedeutung der Bildlichkeit für alle Bereiche der Weltwahrnehmung ist. Gleichzeitig hat die Entwicklung der Kognitionswissenschaften zu komplementären Einsichten aus naturwissenschaftlicher Sicht geführt. Der vorliegende Band versucht daher, diese verschiedenen Diskussionsstränge zusammenzuführen. Autoren aus Theologie und Byzantinistik, Wissenschafts- und Kunstgeschichte, Philosophie und Astrophysik repräsentieren die Diversität der methodischen und inhaltlichen Zugänge zu diesem Thema.