Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020
"Luna Luna" ist ein dunkler Text. Er ist rasant, rasend und atemlos und spricht von tief innen aus dem weit offenen Gaumenraum heraus. Es geht um die dünne Wand zwischen Traum und Trauma, um dünne Haut, um eine Gans aus Pappmache und den Baren, den sich eine aufbindet, um sich gegen den Wind zu schützen. Ums Verlieren und Verletzen geht es. Um einen Krieg, der vielleicht nie stattgefunden hat und doch in jeder Pore prasent ist.
Motive, Figuren und Satze schubsen sich wie Autoscooter durch die Textgalaxie, beschleunigen, karambolieren, knallen gegen unsichtbare Banden, werden in schwarzen Lochern verschluckt.
Und über allem hangt die Luna, ein Fixpunkt für die Hohe der Sehnsucht, leuchtend, wahnsinnig und selber rastlos. Eine Luna, die am Ende in einem Sturz aus ihrer Umlaufbahn heraus aufs Wasser fallt wie ein glühender Ofen.