Der fünfte Band der Reihe trägt den Titel Ethik und Politik aus interkultureller Sicht. Neben einer begrifflichen, methodischen und inhaltlichen Klärung, was aus interkultureller Sicht bedeutet, werden in den verschiedenen Beiträgen ethische und politische Ansätze im heutigen Weltkontext der Philosophie erörtert.
Interkulturell orientiertes philosophisches Denken weist alle Zentrismen zurück, ohne jedoch die jeweilige kulturelle Sedimentiertheit in Frage zu stellen. Folgerichtig wird so auch ein jeder Monismus abgelehnt.
Das heutige Angesprochensein der Kulturen verlangt von uns, von den beiden Fiktionen einer totalen Identität und völligen Differenz unter den ethischen und politischen Modellen Abschied zu nehmen. Die These von der Überlappung zielt auf das Wahrnehmen von grundsätzlichen Ähnlichkeiten und erhellenden Differenzen in den Ansätzen.
Wer einen Pluralismus bejaht, muß auch bereit sein, im Geiste der Toleranz die unterschiedlichen Ansätze zur Ethik und Politik ernst zu nehmen. Wer den Konsens zu sehr betont, liebäugelt mit irgendeinem Identitätsmodell, vernachlässigt den Kompromiß. Tatsache ist jedoch, daß gerade Kompromisse zur Konfliktlösung beitragen. So sind die Beiträge dieses Bandes dem Ziel gewidmet, sowohl eine theoretische Begründung als auch eine praktische Bewältigung der interkulturellen Verständigung in Ethik und Politik zu leisten.