Nagib Machfus wagt in seinem letzten zu Lebzeiten erschienenen Buch noch einmal etwas radikal Neues.
Schwerelos, halluzinatorisch steigen in seinen Träumen Geschichten an die Oberfläche des Bewusstseins: Bruchstücke aus seiner Kindheit, Erinnerungen an Frauen, die er geliebt hat, Episoden mit alten Weggefährten, geschichtliche Umwälzungen. Nagib Machfus folgt den Spuren der Erinnerung, er gewährt uns Einblick in seine innere Welt und wirft gleichzeitig Schlaglichter auf ein ganzes ägyptisches Jahrhundert.
Als Nagib Machfus 1994 von religiösen Fanatikern attackiert wurde, war auch die rechte Hand verletzt, und er musste erst mühsam wieder schreiben lernen. Ein Weg dazu führte über das Aufzeichnen seiner Träume, die er ab 1999 regelmäßig in der ägyptischen Frauenzeitschrift »Nisf al-Dunya« (»Die Hälfte der Welt«) veröffentlichte. In den letzten Lebensjahren entstand so ein Traumtagebuch, in dem Nagib Machfus mit höchst verdichteten Texten noch einmal etwas für die arabische Literatur Neues wagt.