"Im Auslegen seid frisch und munter! Legt ihr's nicht aus, so legt was unter!" Taub gegen Goethes Ironie ersetzt man die zu jedem Text gehoerige Intention des Autors (Sprechers) durch die eigene, einen neuen, vermeintlich interessanteren Text kreierend. Der New Criticism hatte - im Kampf gegen den Psychologismus - die Autorintention nicht als sprachpragmatische Kategorie, also als das mit dem Gesagten oder Geschriebenen Gemeinte (Searle, Grice) begreifen koennen, hatte sie vielmehr als innerseelisches Geschehen, Absicht, Plan missverstanden und als fallacy verworfen. Mit Syndromen von Halbwahrheiten als Begrundung haben die folgenden Mainstream-Ansatze die Verkennung der pragmatischen Dimension der Literatur perpetuiert und vom Wandel der Textbedeutungen gefaselt bis hin zu der alles Fremdverstehen negierenden These: "Sinnzuweisungen sind dezisionistische Akte der Rezipienten", wogegen hier die These der Autorintention als normative Instanz des Verstehens rational begrundet wird.