Die Debatten über den Zusammenhang von „Geschlecht und Organisation“
erleben seit den 1970er Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung, seit
einiger Zeit auch im deutschsprachigen Raum. So werden immer mehr
Organisationstypen – Hochschulen, Sportvereine oder Unternehmen –
und Organisationseinheiten – wie z.B. Personalabteilungen – darauf hin
befragt, welche Rolle das Geschlecht der Beschäftigten im Alltag der
Organisationen spielt und in welchen Erscheinungsformen der „Herstellungsprozess“
von Geschlechterdifferenzen verläuft, die sich in horizontalen
und vertikalen Segregationen von Arbeit und Karriere auswirken.
Sind Organisationen demnach als durch Geschlecht strukturierte soziale
Gebilde zu betrachten, müssen sie als prinzipiell geschlechtsneutral
analysiert werden, oder stellt sich diese Frage je nach der Situation und
Kontext jeweils anders?
Das vorliegende Buch führt in die Dynamik der Debatten ein und macht
relevante Theorieangebote anhand unterschiedlicher Untersuchungsfelder
und -themen anhand kommentierter Originaltexte sichtbar. Es
eignet sich als Lehrbuch für Studierende ab dem mittleren Studienabschnitt
und bietet Forschenden eine Einführung, die sowohl die Historie
des Themas vermittelt wie auch zu Forschungsfragen anregt.