Zwischen 1923 und 1925 anderte sich die internationale Stellung der Weimarer Republik grundlegend. Im Ruhrkonflikt sah sich Deutschland noch einmal als Opfer jener Sanktionspolitik, die vom franzosischen Ministerprasidenten Poincare unter Berufung auf den Versailler Vertrag vollzogen wurde. Zwei Jahre spater, in Locarno, konnte Stresemann das Deutsche Reich wieder als anerkannten Partner in den Kreis der europaischen Grossmachte zuruckfuhren. Die vorliegende Studie beschreibt, wie die Reichsregierung in der Offentlichkeit des In- und Auslands fur den Wandel der internationalen Beziehungen eintrat. Dabei musste sie gegen den Widerstand von Einstellungen und Meinungen ankampfen, die noch aus der Zeit der Nachkriegskonflikte stammten. Aus dieser Perspektive ergeben sich neue Einsichten in das Problem, weshalb die Verstandigungspolitik von Locarno nur eine Episode in der Zeit zwischen den Weltkriegen blieb."